Litti rüstet auf

Seit November 2008 betreut Pierre Littbarski den FC Vaduz. Mit dem Verein aus Liechtenstein stellt er sich der Herausforderung in der Schweizer Super League zu bestehen. Vor der Saison war Vaduz aufgestiegen und kämpft seitdem um den Klassenerhalt. Litti soll dabei die Wende gelingen und den FCV zu einer festen Größe in der Schweiz werden lassen. Die Situation ist jedoch brenzlig. Lediglich der FC Luzern ist zur Winterpause noch schlechter als Vaduz. Allerdings stehen die Chancen für Vaduz auf den erhofften Klassenerhalt auch gar nicht so schlecht. Lediglich das schlechtere Torverhältnis lässt die Liechtensteiner aus den anvisierten Regionen rutschen. Wird auch noch Bellinzona überholt, hat Littbarski den Soll erfüllt.

Dafür nahm der Verein auch etwas Geld in die Hand und rüstete den Kader Anfang Januar mächtig auf. Fünf Spieler kamen neu hinzu. Neben fast schon Exoten aus Australien, Japan und Island hat Litti auch gleich zwei Mal seine Kontakte in Deutschland spielen lassen.

Doch der Reihe nach: Von IB Keflavík kommt Stürmer Gudmindur Steinarsson. Der isländische Nationalstürmer kommt mit der Quote von 16 Toren in 21 Ligaspielen nach Liechtenstein. Der frisch gebackene Torschützenkönig soll die Tordifferenz (und damit auch den Abstand zu Bellinzona) aufbessern. Unterstützung erhält er dabei auch von Eugene Dadi. Der wurde von Perth Glory losgeeiste ehemalige Nationalspieler der Elfenbeinküste erzielte in 16 Einsätzen glatte zehn Treffer. Allerdings ist er mit 35 Jahren auch schon im fortgeschrittenen Fußballeralter und wurde deshalb (erstmal) nur ausgeliehen.

Fest verpflichtet wurde hingegen Mark Rudan. Ein Australier, der mittlerweile jedoch in Japan bei Avispa Fukuoka zu Werke ging. Der 33-jährige Abwehrspieler verteidigte von 2000 bis 2002 sogar für Alemannia Aachen. Ohne den ganz großen Erfolg zu erzielen. In Vaduz neigt sich seine Karriere allmählich dem Ende zu.

Ganz im Gegensatz zu dem deutschen Duo, dass in Liechtenstein auf sich aufmerksam machen und die Karriere in Schwung bringen will. Thorsten Kirschbaum ist dabei als uneingeschränkte Nummer eins vorgesehen. Der Keeper kommt frisch von 1899 Hoffenheim, wo er aufgrund der großen Konkurrenz nur auf der Bank Platz fand. Der 21-jährige gilt aber als großes Talent und kann auf 6 U21-Länderspiele, ein Zweitligaspiel und neun Regionalligaspiele zurück blicken. In Vaduz sollen die ersten erstklassigen Ligaminuten folgen. Kirschbaum wird sich beweisen müssen, dass er für Höheres bestimmt ist.

Tobias Nickenig ist ein Kölner Eigengewächs, das bei Vaduz den nächsten Schritt gehen muss. Beim FC kam Nickenig nie über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. 2007 wurde er für ein halbes Jahr an die Sportfreunde Siegen ausgeliehen und kam dort auf zehn Regionalligaspiele. Mit dem Transfer zu Littbarski kehrt er seinem Heimatverein erstmals endgültig den Rücken. Vielleicht gut für seine Entwicklung. In der letzten Zweitligasaison der Kölner kam er auf immerhin zehn Spiele. Ein gewisses Potenzial ist also vorhanden. Das muss der ehemalige Nationalspieler Littbarski nun freilegen.

Für Pierre Littbarski selbst könnte die Anstellung bei Vaduz eine extrem wichtige in seiner Trainerkarriere werden. Er muss beweisen, dass er sich auch im europäischen Fußballgeschäft durchsetzen kann. Nach seiner eher durchwachsenen Zeit beim MSV Duisburg „flüchtete“ Litti aus Deutschland und Europa. Er fand sein Glück in seiner „zweiten Heimat“ Japan. Mit Yokohama FC feierte er zwei Meisterschaften. Danach führte er auch den FC Sydney in der neugrgründeten australischen Liga zum Titel. Danach ging es abwärts. Bei Avispa Fukuoka wurde er nicht glücklich, im Iran bei Saipa FC nach nur drei Monaten gekündigt. Nun also Vaduz und ein neuer Versuch den Erfolg zurück ins seinen Lebenslauf zu bringen. Und vor allem in Europa als Trainer Fuß zu fassen.

Mit den Winterverpflichtungen sollte das Ziel Klassenerhalt erreicht werden dürfen.

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