Boah. Was hatte ich für ein schlechtes Gefühl. Nicht mal zwingend vor Berlin vor einer Woche. Dafür ziemlich sicher gegen Hoffenheim im Pokal. Erst recht vor dem Spiel gegen Hamburg. Keine Ahnung, warum. Eigentlich gab es keinen triftigen Grund. Die Vorzeichen sprachen ja für den EffZeh. Zu konstant die Kölner. Zu erschreckend schwach der HSV. Aber ich hatte ein ganz mulmiges Gefühl.
Deshalb musste ich alles rausholen. Kaffee aus der Kölntasse. Den ganzen Tag im FC-Trikot. Eigentlich wollte ich, um die Defensive gedanklich zu stärken, noch unsere neue Sicherheitsanlage im Haus installieren. Hab ich nicht geschafft. Musste also auf’s Dach geben.
Anpfiff. Statt vor dem Fernseher, wirbelte ich leise im Kinderzimmer und schraubte das neue Bett von #spielfeldrändchen zusammen. Parallel lief auf Sky Go das Spiel. Köln mit schwächerem Start. Hamburg macht das ganz ordentlich. Also packen die das heute. Spätestens nachdem Modeste den Elfer an den Pfosten ballerte, war mir klar, dass seine Torserie heute beendet sei und es eine Niederlage geben würde.
Die letzten Schrauben festziehen und runter zur Pizza. Pünktlich zur zweiten Halbzeit. Höger entgeht einem dummen Platzverweis. Bobby Wood macht es dann aber wesentlich besser und holt sich den dämlichen Platzverweis ab. Zum ersten Mal keimt etwas Hoffnung auf. Auch, weil man jetzt energische Kölner sieht. Allein der Antritt von Hector, der den Auftakt zum 1:0 gibt. Da konnte man auch im fernen Elmshorn spüren, dass da was geht.
Doch selbst danach hatte ich Zweifel. Obwohl Hamburg eigentlich gar nicht mehr gefährlich war und Köln eine Gelegenheit nach der anderen fast fahrlässig liegen ließ. Ich freundete mich schon damit an, dass ein Punkt gar nicht so übel wäre.
Dann drehte Risse nochmal auf. Modeste holte seinen goldenen Fuß raus und der HSV zerfiel in seine Einzelteile. Drei Mal Jubel. Wieder Mal zu null. Das Selbstvertrauen bleibt unser. Alles gut gegangen also. Und ich muss mich fragen (lassen), warum ich überhaupt Zweifel hatte.